Wie soziale Unruhen und deren Eindämmung die Entwicklung Chinas seit 1949 vorantreiben
von Ralf Ruckus
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Das Buch Der kommunistische Weg in den Kapitalismus. Wie soziale Unruhen und deren Eindämmung die Entwicklung Chinas seit 1949 vorantreiben erscheint im März 2024 im Karl Dietz Verlag Berlin. Das Buch ist auf der Verlagsseite zu erwerben. Wer Interesse an einem Interview oder einer Veranstaltung mit dem Autor hat, kann sich an den Verlag wenden oder das Kontaktformular auf nqch.org. nutzen. Geplante Diskussionen und Events zum Buch finden sich auf der Seite Veranstaltungen. Besprechungen, Podcasts, Videos und weitere Informationen zum Buch finden sich hier:
1. Besprechungen, Podcasts, Videos (Deutsch)
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Rezension – Unter dem Titel “Geschichte Chinas: Eine Reihe großer Sprünge” bespricht Axel Berger das Buch. Erschienen am 12. Juli 2024 im Neuen Deutschland.
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Radiosendung – Radio Corax brachte am 12. Juli 2024 eine Sendung mit Ralf Ruckus zum Buch und zu Situation in der Volksrepublik China.
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Dossier – Labournet.de führt eine Dossierseite zum Buch und hat am 21. Mai 2024 dort einen Buchauszug veröffentlicht: “Vier Positionen in der Linken zur Periodisierung der Geschichte der Volksrepublik China seit 1949”.
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Besprechung – In der SozialGeschichte Online (36/2024) erschien am 9. Februar 2024 eine Doppelbesprechung der englischen Ausgabe von Der kommunistische Weg in den Kapitalismus und des Buches Die Linke in China (ebenfalls von Ralf Ruckus).
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Interview – Am 3. Juli 2023 veröffentlichte nqch.org ein Interiew mit Ralf Ruckus zur englischen Ausgabe von Der kommunistische Weg in den Kapitalismus. Es handelt sich um einen Auszug aus dem Buch China von unten. Kritische Analyse & Soziale Kämpfe (2023).
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Video – Am 24. Juni 2022, führte 99 zu eins ein Interview mit Ralf Ruckus über die englische Ausgabe von Der kommunistische Weg in den Kapitalismus.
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Weitere Besprechungen, Podcasts und Videos auf Englisch finden sich hier.
2. Aus dem Buch: Inhalt und Matrix
Das Buch liefert eine fundierte Geschichte der Volksrepublik China und beschreibt insbesondere die sozialen Kämpfe sowie die darauf folgenden Eindämmungsmaßnahmen des Regimes der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
Es diskutiert die Aufbauperiode nach der Gründung der Volksrepublik China 1949, die sozialistische Periode ab den 1950er Jahren, den Übergang ab Mitte der 1970er Jahre und die postsozialistische oder kapitalistische Periode ab Mitte der 1990er Jahre.
Hier findet sich eine PDF-Version des Buchinhalts.
Das Buch ist nicht als bloße intellektuelle Übung oder historische Beschreibung
gedacht. Geschrieben aus einer linken Perspektive »von unten« will der Autor mit diesem Buch aktuelle Debatten über Mittel und Wege anregen, wie Klassenherrschaft, kapitalistische Ausbeutung, Patriarchat und andere Formen der Unterdrückung abgeschafft werden können.
Die folgende Matrix zur Darstellung der Geschichte der VR China entstand im Zuge der Arbeit an diesem Buch. Sie visualisiert die historischen Zyklen aus sozialen Protesten und Gegenmaßnahmen des KPCh-Regimes sowie die Kontinuität (oder lediglich graduelle oder allmähliche Veränderung) einiger zentraler sozialer, wirtschaftlicher und politischer Strukturen und Prozesse:
3. Ankündigungstext
Ralf Ruckus untersucht in »Der kommunistische Weg in den Kapitalismus« die Entwicklung Chinas seit 1949 im Lichte des Wechselspiels von sozialen Kämpfen und Gegenmaßnahmen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).
Seit Gründung der Volksrepublik reagiert die KPCh auf Unruhen von Arbeiter:innen, Bauern und Bäuerinnen, Migrant:innen sowie Frauen* mit einer Mischung aus Repression, Zugeständnissen, Kooptierung und Reformen. In der sozialistischen Periode folgten in den 1950er-Jahren auf Streiks und die Kritik der Hundertblumen-Bewegung die Anti-Rechts-Kampagne und die Reformen des “Großen Sprungs nach vorne”; in den 1960er-Jahren schlug das Regime die soziale Revolte im Rahmen der Kulturrevolution militärisch nieder und versuchte dann, dem Sozialismus neues Leben einzuhauchen.
In der Übergangsphase ab den 1970er-Jahren nutzte das Regime soziale Unruhen und Bewegungen für einen demokratischen Sozialismus, um seine Politik der Reform und Öffnung durchzusetzen; in den späten 1980er-Jahren reagierte die KPCh-Führung auf die Tian’anmen-Platz-Bewegung erneut mit militärischer Repression sowie mit radikalen Marktreformen. In der kapitalistischen Periode ab den späten 1990er-Jahren führten die Kämpfe von Arbeiter:innen staatlicher Betriebe, Bauern und Bäuerinnen sowie Wanderarbeiter:innen schließlich zu Zugeständnissen, aber auch zu weiteren Unterdrückungsmaßnahmen und Reformen.
Das Buch bricht mit orthodoxen Vorstellungen über sozialistische “Erfolge” in der Volksrepublik China und mit Mythen über die Gründe für den Aufstieg des Landes zur wirtschaftlichen Weltmacht. Es verbindet die Historiografie der sozialen Kämpfe mit einer scharfen Kritik von Ausbeutung, autoritärer Staatsmacht und patriarchaler Herrschaft im
Sozialismus wie im Kapitalismus.