Ralf Ruckus erläutert die Auswirkungen der Krise in China: Anfang 2009 gingen Millionen chinesischer WanderarbeiterInnen nach Fabrikschließungen und Entlassungen aus den Städten zurück aufs Land.
Eine temporäre Rückwanderung ist an sich nicht neu. Zwischen ihren Jobs in der Stadt besuchen die WanderarbeiterInnen ihre Familie, erholen sich kurzzeitig im Dorf, manche erledigen auch Landarbeit. Andere haben nicht mehr gelernt, Äcker zu bestellen und Vieh zu hüten.
Sie wollen in der Stadt leben, permanent niederlassen dürfen sie sich aber dort nicht. Das verhindert das Registrierungsgesetz (hukou/户口), das die chinesische Bevölkerung seit den 1950er Jahren in Stadt- und LandbewohnerInnen spaltet.
Zum Artikel: Große Unruhe, kleine Unruhe. WanderarbeiterInnen in China zwischen Revolte und Krise